Abbau der Aggressivität durch Karate
Gerade was den Vorwurf anbelangt, Karate mache gar erst aggressiv, kann nun Entwarnung gegeben werden. Mit Vorlage der ersten erziehungswissenschaftlichen Studie über
den Zusammenhang von Karate und Aggressivität lässt sich empirisch nachweisen, dass insbesondere die Praxis des traditionellen Karate-do sozialpädagogisch sinnvoll ist und sogar eindeutig zu einem
Abbau der Gewaltbereitschaft und Aggressivität beitragen kann. Zur Überprüfung der Frage, welche pädagogischen, psychologischen und sozialen Auswirkungen das Betreiben einer fernöstlichen Kampfkunst
in punkto Gewalt haben dürfte, wurde in einem Bundespilotprojekt gerade höchst problematische Jugendliche ausgewählt, um in halbjährigen Intensivkursen trainiert und anschließend auf Veränderungen
untersucht zu werden. Für hochgradig aggressive Gewaltstraftäter, die wegen wiederholter Schlägereien (Körperverletzungs- und Totschlagsdelikte) im Jugendstrafvollzug einsaßen, wurde - ausgehend von
der Hypothese der Charakterschule des Budo - ein sporttherapeutisches Konzept eines Anti- Aggressivitäts-Trainings entwickelt. Auf der Grundlage des traditionellen Karate-do wurden mehr-mals
wöchentlich Übungsstunden abgehalten, in denen neben den klassischen Karate-do-Inhalten wie Kihon (Grundschule), Kata (Form), und Kumite (Kampf) auch Elemente aus dem Yoga, Tai Chi und der
Za-Zen-Meditation der Schule Shoto-Kempo-Ryu-Karatedo gelehrt wurden. Dabei war das vordergründige Interesse, zu überprüfen, ob die ohnehin schon sehr aggressiven Jugendlichen zwischen 17 und 25
Jahren durch das Karatetraining nun noch aggressiver, gleichbleibend oder weniger aggressiv werden würden.
Dazu wurden die Teilnehmer von jeweils drei Kursen testpsychologisch untersucht, und zwar jeweils unmittelbar vor Beginn und nach Abschluss der sechsmonatigen Maßnahme. Dabei wurden
Forschungsinstrumente ausgewählt, die speziell die Persönlichkeitseigenschaften (Einstellungen und Verhaltensweisen) im Hinblick auf die Gewaltbereitschaft und Aggressivität der Teilnehmer abfragen
bzw. messen konnten (wie z.B. Fragebogen zur Erfassung der Aggressivitätsfaktoren/ FAF und Persönlichkeitsinventar/FPI/R). Diese quantitative Forschungsmethode, deren Auswertung empirisch "harte
Daten" (d.h. meß - und zählbare Werte, die weltweit anerkannt und vergleichbar sind) liefert, wurden zusätzlich noch qualitative Verfahren der Sozialforschung (Interview) angewandt, um möglichst
umfassende, vielseitige und detaillierte Ergebnisse und Erkenntnisse zu gewinnen. Schließlich galt es, ein bisher nicht oder nur unzureichend erforschtes Thema für die Wissenschaft erst zu
erschließen.
Die umfangreiche Studie über das Wesen und die Wirkung des Karate-do kann hier natürlich nur ansatzweise zusammengefasst werden, so dass deshalb dem besonders interessierten Leser das Buch
"Kampfkunst als Therapie – Die sozialpädagogische Relevanz asiatischer Kampfsportarten" (siehe Anm. 1) empfohlen sei. Dort werden das Projekt und seine erzieherische Bedeutsamkeit ausführlich
vorgestellt. Hier kann man die – laut Gutachten – "bahnbrechenden" Ergebnisse nur kurz skizzieren: Dietestpsychologische Erhebung hat ergeben, das sämtliche Veränderungen, die das Training bei den
Teilnehmern bewirkt hat, ausschließlich positiv sind. Beide Testverfahren haben übereinstimmend ergeben, dass insbesondere die Einstellungen und Verhaltensweisen im Bereich der Aggressivität, also
konkret der allgemeinen, der spontanen und der reaktiven Aggressivität "sehr signifikant bis höchst signifikant" (d.h. ganz eindeutig und ganz entscheidend) abgebaut werden konnte. Dies ist
unzweifelhaft das wichtigst Ergebnis der Studie, denn sie widerlegt nicht nur die einleitend erwähnten Vorwürfe (Karate mache erst aggressiv) in besonderem Maße, sondern besagt darüber hinaus sogar
das Gegenteil. Sie belegt nämlich empirisch, dass selbst bei hochgradig aggressiven Schlägern durch (sporttherapeutisch gestalteten) Unterricht im – wohlgemerkt – traditionellen Karate-do die bereits
vorhandene Aggressivität ganz wesentlich reduziert werden konnte.
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