Die Bedeutung des Unterrichts
Mach nicht den Fehler und denke, beim Unterricht
könntest du abschalten, dich entspannen, besonders wenn etwas erklärt wird.
Nur selten werden im Unterricht theoretische Begriffe vermittelt - es ist vielmehr das Hinführen zum erfolgreichen Studium zu Formen, die du nachvollziehen musst.
Manche behaupten, sie hätten zwei volle Stunden gelernt: sie waren in Wirklichkeit nur zwei Stunden anwesend, und das besagt wenig.
Der Besuch des Unterrichts ist kein Freibrief für Erfolge. Karate-Grade erreichst du nicht durch fleißiges Kommen, sondern durch fleißiges Üben.
Stelle dir immer wieder die Frage: Wie kann ich aus dem Unterricht profitieren? Und nach jedem Unterricht solltest du dich fragen: War ich wirklich voll dabei, habe ich mitgearbeitet, hart trainiert,
hat sich der Tag gelohnt?
Viele, die mit Karate aufgehört haben, wären noch dabei, wenn sie sich angestrengt und Ziele gesetzt hätten.
Ein kleines Beispiel: Im Unterricht soll der Gyaku
Zuki geübt werden. Zwei Jungen stehen nebeneinander und trainieren. Der eine ist nach 10 Minuten noch völlig frisch, denn er hat sich kaum angestrengt. Der andere hat sich mit ganzer Kraft
eingesetzt, und sein Gi klebt am Körper.
Beide behaupten, sie hätten pausenlos geübt. Aber während der erste Junge nur zum Schein trainiert hat, übte der zweite die Technik, das richtige Atmen, den Hüfteinsatz, die Muskelspannung, das
Kime.
Der Trainingsfaule kommt regelmäßig, ist gern dabei, gilt als freundlicher, netter Junge. Aber weiterkommen wird er leider nicht. Weder sein Stil, noch seine Leistungen werden sich ändern, er tritt
auf der Stelle. Es würde sich nicht einmal etwas ändern, wenn er ein weiteres Mal in der Woche Unterricht hätte. Durch Leerlauf und gedankenloses Mitmachen wird er noch lange seinen jetzigen Gürtel
tragen müssen - falls er sein Leistungstief nicht selbst begreift und sich ändert. Die Wartezeiten zwischen den Prüfungen sind nur ein Zeitbegriff. Es zählt die Leistung, und nicht die vertrödelten
Wochen und Monate. Deshalb musst du dich immer fragen: hat sich mein Leistungsstand soweit verändert, daß ich den nächsten Kyu-Grad verdiene?
Erwarte auch keine Förderung, wenn dein Übungsverhalten zu oft bemängelt wird. Ein weiterer Fehler ist die Annahme, daß viel Wissen einen Schüler voranbringt. Es zählt nur die sehr aktive
Praxis!
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